Die Stifter:
Prof. Wilhelm Neufeld (2. 12 1908 – 21. 11. 1995) und seine Ehefrau (Rose) Lotte Neufeld (gest. 29. 7. 1995)
Im Werk: DA ist der Mensch. Seine Biographie liefert die Gründe, unterhaltsam, aber von sehr zweifelhaftem Wert. Wilhelm Neufeld
Wilhelm Neufeld, geboren 1908 in München, zählt zu den bedeutendsten Buchkünstlern und Holzschneidern in Deutschland nach 1945. Die Kindheit erlebte er in Bonn; nach dem Abitur studierte er in München bei Julius Heß Malerei und lernte das Mosaiksetzen von Jan Thorn-Prikker in Köln. 1933 arbeitete er in Florenz an Wandmalereien. Die folgenden Jahre bedruckte er in Berlin, wo er sich mit Joachim Ringelnatz anfreundete, im Einmannbetrieb Stoffe mit selbstgeschnittenen Holzstöcken, überstand Krieg und Kriegsgefangenschaft und begann im Heimeran Verlag als Buchkünstler. Es folgten zahlreiche Illustrationen und Einbandgestaltungen für den Inselverlag, für Müller und Kiepenheuer, für Kurt Desch und andere. Auch als er über ein Jahrzehnt bis 1975 eine Professur an der Fachhochschule Mainz innehatte und dort Entwurf, Freies Zeichnen und Formbetrachtung lehrte, blieb er dem Buch als Forum seines Schaffens treu.
1979 gründete Neufeld in Chieming, wo er bis zu seinem Tod 1995 mit seiner Frau Lotte lebte und arbeitete, die Methusalem-Presse. Damit schuf er sich eine graphisch-typographische Spielwiese, „getrieben von der Gier, Bücher zu besitzen, immer neue und nach meinem Geschmack.“ Die in kleiner Auflage von Hand hergestellten Drucke setzte Neufeld in seiner eigenen Typographie, zumeist aus der Fetten Block, mit der über Jahrzehnte die Fahrpläne für den nahegelegenen Traunsteiner Bahnhof gedruckt wurden.
Zunächst publizierte er Fragmente von Heraklit, es folgten Stücke, denen Neufeld zufällig auf seinem Leseweg begegnete. Das begründet, weshalb in der Reihe der Pressendrucke Liebesgedichte Pablo Nerudas ebenso einen Platz finden wie eine Ausgabe der von Michael Sailer gesammelten Sprichwörter. Kafka und Kleist fehlen hier nicht, Eigenes ist vertreten, aber auch Texte von Goethe, dessen unsentimentale Klarheit der Künstler schätzte.
Mehrmals wurden von Neufeld illustrierte Bücher von der Stiftung Buchkunst als schönstes Buch prämiert. Seine Vielseitigkeit zeigt sich auch in Briefmarkenentwürfen, Plastiken und Malereien, die ihn bis kurz vor seinem Tod beschäftigten und für die er bereits 1949 mit dem Blevin-Davis-Preis ausgezeichnet wurde.
Kurz vor seinem Tod entschloss sich Neufeld, eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung der Buchkunst zu errichten. Er legte die Umsetzung dieser Idee in die Hände seines Generalbevollmächtigten Klaus Kotter (1934 – 2010). Das Stiftungsgeschäft wurde am 23. November 1995 errichtet, die Stiftungsurkunde des Regierungspräsidiums Darmstadt datiert auf den 14. Dezember 1995. Kotter leitete die Stiftung als Vorsitzender des Vorstands bis 4. April 2009, dann bis zu seinem Tod am 13. Mai 2010 als stellvertretender Vorsitzender.
Urheberrecht © Wilhelm und Lotte Neufeld-Siftung
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